Ruth Linhart | Japanologie | Biographieprojekt Imai Yasuko| Fotos


Imai Yasuko (rechts vorne) mit Eltern und älterer SchwesterKurzbiographie von Imai Yasuko

Imai Yasuko, die aus einer Samurai-Familie stammt, wurde am 25. April 1933 in Tokyo geboren und wuchs in Sapporo auf. Sie studierte an der Hokkaido-Universität japanische Literatur und schlug die wissenschaftliche Laufbahn ein. Nach einigen Jahren an der Hokkaigakuen-daigaku in Sapporo wurde sie Professorin für japanische Literatur an der Shizuoka joshitankidaigaku (Frauenkurzuniversität der Präfektur Shizuoka, später unbenannt in Shizuoka kenritsudaigaku tankidaigakubu) in Hamamatsu. Imai Yasuko publizierte hauptsächlich über die Literatur der Meiji-Zeit, speziell über Ishikawa Takuboku, sowie über Higuchi Ichiyô, Yosano Akiko, Saitô Mokichi und andere japanische LiteratInnen. Weiters schrieb sie feministische Aufsätze.

1976/77 verbrachte Imai Yasuko ein Forschungsjahr am Institut für Japanologie der Universität Wien, forschte über den japanischen Lyriker Saitô Mokichi und kam mit der Wiener Frauenbewegung in Kontakt. Dieser Aufenthalt sowie ein weiterer Aufenthalt in Österreich und Deutschland 1990 gaben ihr wichtige Impulse sowohl für ihre wissenschaftliche Tätigkeit wie auch für ihre feministische Bewußtseinsbildungsarbeit mit StudentInnen und in der Erwachsenenbildung. So gründete sie mit anderen Frauen gemeinsam den "Feministischen Salon von Hamamatsu" (Hamamatsu fujin konwakai) und beteiligte sich an dessen Aktivitäten wie Kurse, Zeitschrift, Beratungstelefon und "Beratungszimmer für Frauen". Ein anderer Bereich, in dem sie und ihr Freundeskreis tätig wurden, war der Schulbereich, u.a. der Kampf gegen Diskriminierungen von Mädchen bei Aufnahmsprüfungen in höhere Schulen.

Ein Sammelband der Schriften von Imai Yasuko mit dem Titel "Onnatachi no yoake mae - watashi no josei-ronshû" (Vor dem Tagesanbruch der Frauen - Sammlung meiner feministischen Texte) ist Ende 2003 erschienen.

Imai Yasuko starb am 28. August 2009 in Hamamatsu.

Publikationen in Deutsch und Englisch

Imai Yasuko, Vor dem Tagesanbruch für Frauen- Ein sozialhistorischer Essay, übersetzt v. Ruth Linhart, in: Linhart, Ruth: Onna da kara Weil ich eine Frau bin - Liebe, Ehe und Sexualität in Japan, Reihe Frauenforschung, Bd. 16, Wiener Frauenverlag (jetzt Milena-Verlag), Wien, 1991, 419-444

Imai Yasuko, The Emergence of the Japanese Shufu - Why a Shufu Is More Than a "housewife", translated by Lili Iriye Selden, in: Nichibei-josei-janâru, U.S.-Japan Women´s Journal, English Supplement, Number 6, 1994, 45-65

Siehe auch:

Biographieprojekt Imai Yasuko Projektbeschreibung

Projektbeschreibung englisch

Ein Leben gegen den Strom? Vortrag 9.6.2004

Japan-Aufenthalt Herbst 2003

Imai Yasuko Briefwechsel

Japans feministischer Salon

Beratungszimmer für Frauen Hamamatsu: Die falschen Rollen zu gut gelernt

Auf eine Geisha sparen


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