Ruth Linhart | Dissertation | Takuboku-Gedichte | Takuboku und seine Kinder (1), (2)


Takuboku und seine Kinder (3)

Kyôko und Fusae, 1913

Kyôko und ihre Familie

Der japanische Dichter Ishikawa Takuboku und seine Frau Setsuko hatten drei Kinder. Die Tochter Kyôko wurde am 29. Dezember 1906 geboren. Sohn Shinichi kam am 4. Oktober 1910 zur Welt und starb schon drei Wochen später am 28. Oktober. Die Tochter Fusae wurde am 14. Juni 1912 geboren, zwei Monate nach Takubokus Tod.

Nach der Geburt Fusaes übersiedelte Setsuko mit ihren zwei kleinen Töchtern ins Elternhaus nach Hakodate. Wie vermutlich Takuboku selbst, so starb Setsuko bereits 1913 am 5. Mai an Tuberkulose.

Die Waisen wuchsen bei den Großeltern in Hakodate auf. Kyôko erhielt nach der Grundschule eine höhere Bildung am heutigen Iai-Gakuin, damals Iai-jogakkô. Sie hatte Takubokus Talent geerbt und veröffentlichte Gedichte in lokalen Zeitungen. Noch an der Schule lernte sie Sumi Masao kennen, einen Reporter der Hokkaidô Times, der nach Abschluss der Schule als ihr Ehemann in die Familie Ishikawa adoptiert wurde. Mit ihrem Mann und der jüngeren Schwester Fusae zog sie nach der Heirat nach Tôkyô. Hier trat das Ehepaar einer Konsumgenossenschaft bei und gab ein Magazin für Takuboku-Studien mit dem Titel "Yobiko to kuchibue" (Pfeife und Pfiff) heraus. Kyôko gebar zwei Kinder, Tochter Haruko und Sohn Reiji. Während einer weiteren Schwangerschaft starb sie am 6. Dezember 1930 an einer akuten Lungenentzündung.

Fusae erlag nur 13 Tage später, am 19. Dezember 1930, ihrer Tuberkulose.

Die Tanka für den kleinen Shinichi hat Takuboku im Spätherbst 1910 geschrieben. Sie wurden zur Sammlung "Ichiaku no suna" (Eine Handvoll Sand) hinzugefügt. Die Erstausgabe von "Ichiaku no suna" erschien im Dezember 1910. Von den Tanka für Kyôko wurden Nr. 5 und Nr. 7 im Dezember 1910 zum ersten Mal gedruckt, die meisten anderen Gedichte im Laufe des Jahres 1911. Die Tanka wurden in die Sammlung "Kanashiki gangu" (Trauriges Spielzeug) aufgenommen, die im Juni 1912, zwei Monate nach Takubokus Tod, zum ersten Mal aufgelegt wurde.


Die Fotos stammen aus dem Band Shashin sakkaden sôsho 3 Ishikawa Takuboku von Iwaki Yukinori, Verlag Meiji Shoin, Tôkyô, 1965, S. 127 und 149.

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