Biographieprojekt Johann und Maria Hauer

JOHANN HAUER
KINDHEIT UND JUGEND

I bin der Johann Hauer, geboren am 4. 9. 1925, Geburtsort Spielleiten, Gemeinde Putzleinsdorf, Pfarre Pfarrkirchen im Mühlkreis. Ja, i bin zu Hause geboren, in Spielleiten wars. Das is mein Geburtshaus.

Elternhaus
Webern
Vaters Geschwister
Familie der Mutter
Geschwister
Kriegsverletzungen
Zur Gemeinde
Kindheitserinnerungen
Schule
Dreifelderwirtschaft
Mithelfen
Mariedl
Dienstboten
Rösser und Ochsen
Arbeiten als Kind
Brandunglück 1936
Verlängerte Schulzeit
Maschindreschen Flachsarbeit
Melkkurs
Ministrieren
Der Versehgang
Schulerinnerungen
Schulaufgaben
Feste
Ratschen
Kirchliches Leben
"Austoa"
Standessonntage
Schöne Erinnerungen
Anmerkung

Fotos
Das Elternhaus in Spielleiten

Vielleicht ganz kurz, wie des Haus ausgschaut hat. Und zwar, mei Elternhaus war a Baunhaus. ´S Gebäude is a so a Dreiseithof gwedn, wias im Mühlviertl so üblich san. Und es warn dreißg Hektar Grund dabei, und mia hamm zirka zwanzge Stückln Viah ghaltn. Dabei zwoa Ross, de am Feld die Arbeit gmacht hamm. Und, ja mit Ochsengespann hat ma a garbeit. Der Grund is zum größten Teil landwirtschaftlich gwedn, und rund zehn Hektar waren Waldgrund. Also das war praktisch der Familienbetrieb.

Das hat mei Vatta im Jahre 22 übernommen, des Haus. Von seinen Eltern, de i nimma kennt ha, de scho gstoabn gwedn san zu derer Zeit. Aber er sölba is ja scho, wiar a des Haus übernumma hat, über viarzg gwedn, altersmäßig, also da is a der erschte Weltkrieg dazwischen gwedn. Und in derer Zeit han die Geschwister no zum Teil dahoam gwedn oder hamm erscht nach dem ersten Weltkrieg weggheirat, und er is dann der Übernehmer gwedn. Der vorher vorgesehene Übernehmer, der is gfalln im erschten Weltkriag*, und er is halt dann der Übernehmer wordn, von den vielen Geschwistern, die er ghat hat.

Ja, das is amal der Franz Hauer gwedn, das war mei Vatta, als Weltkriegsteilnehmer. Er war damals scho, im Jahre fuffzehn is des Foto gmacht worden, siemadreißg Jahr alt. Erscht nachn Kriag, also zwoarazwanzg, hat er erscht ´s Haus übernumma. Geboren is er im Oktober 1878 gwesn und gstorbn is er am 24. Jänner vierzig. Und d´ Muatta, de is geboren 1887. Sie war um neun Jahr jünger. Sie hat Hedwig ghoaßn, geborene Fuchs, gheiratet hamms 1922. Wiar a amol a Frau kriagt hat, also wiar a gschaut hat, dass er oane kriagt hat, da hat er übernommen dann.

Wer vorher des Haus ghat hat? Der hat Anton Hauer ghoaßn und Katharina, geborene Stallinger. Das warn dann meine Großeltern. De san schon während ´m ersten Weltkriag gstorbn, oder vorher schon. Wer des Haus dazwischen gführt hat, des is no a bissi unkloar. Es is möglich, dass no d´ Muatta glebt hat vo eam, also wia da Kriag aus worden is. Auf an jedn Fall san no a Schübl Gschwista da gwesn. Es sein nei Kinda gwedn, und de hamm zum Teil erscht nachm Kriag gheirat. Also bis dort sans dahoam gwedn. Wer da genau Besitza gwedn is, während ´m Kriag, ob de Großmuatta no in Besitz ghat hat, des kann i nit sagn.
Der Vatta war der zweitälteste. Vorgsehn war der jüngere gwedn als Besitza und der is aba im erschten Welkriag gfalln.

Webern

Und der Älteste hat scho vorm erschten Weltkriag gheirat. Der hat an Besitz, af a kloans Hausal gheirat, hat vo dahoam a Stroafal Grund kriagt, dass er a zweite Kuah füttan kennt hat, und dann is er halt a Weber gwedn. A Weber, so Arbeiter halt, heut wurd ma sagn, nit ständig beschäftigter Arbeiter. Als Handweber, wias in die Bauernhäusa früher so gwebert haben, so hat er die Weberei in sein Besitz ghat. In den Wintermonaten hat er auf sein Hausal an Webstuahl ghat und hat da gwebt.

Ja, das hängt damit zamm, dass der Flachs baut wordn is in die Wirtschaften. Und der Flachs hat ebn verarbeit wern müassn. Da hamm die Leit praktisch während des Jahres in Flachs hergricht und im Winta hans dann beschäftigt gwedn damit. Da is gspunnen wordn und da is gwebt wordn. Also in mein Elternhaus, mei Vatta hat des a gmacht, dass er ganz einfache Webwaren hergstellt hat. Leinen für gröbere Sachan. Das war fürn Hausgebrauch und a für die Ausstattung für die Kinder bzw. vorher. Zu meiner Zeit is ´s nimma für die Ausstattung fürd Kinder verwendet wordn, aber de Generation vorher, de hat eigentlich zu den Zweck, dass s´ für die Töchter und Söhne was zammbracht hamm, dass a Ausstattung zamm bracht habn, hamms den Flachs verarbeit.

Der Onkel ... des war scho mehr Lohnarbeit, aber a nit gewerblich, sondern wia halt d´ Leute des angschafft haben. Wer was weben hat lassn, der hat sich den Onkl gsuacht. Das is nit für an Betrieb gwedn. Da hand Leut ganz aus Eigenem kemma, und er hat recht a saubane Arbeit gmacht. Da kenn ich mi selba nit so genau aus, wie die Webstühle gwedn san, aber da hats scho bessere, feinere Arbeiten geben bzw. Einrichtung, der Webstuhl mit da Schnöj, so halbautomatisch, dass der Webstuhl gangen is. Wanns zum Beispiel Tischtücha oder solchene Sachan gmacht habn, des hat er a schon macha kennt. Aber da is der Webstuhl scho a weng was besseres gwedn als wies normal in den Bauernhäusern gstanden san.

Der Onkel, der war praktisch in da Nachbarschaft, der hat in der Ortschaft Atzgaschdorf glebt und dort sei Familie ghat. Das war der Anton Hauer. Der is glaub i fünfasiebzg geboren gwedn. Um a zwoa Jahr war er älter wia mei Vatta.

Geschwister des Vaters

Dass der älteste den Hof übernimmt ... ja, es is teilweise a üblich gwesen, aber nit definitiv. Es is meistens davon abghängt, in welchen Alter die Eltern gwedn san und wia die Familie halt auseinand ganga is. Der jüngere Bruada is der Josef Hauer gwedn. Ja, der is im Krieg gfalln*. Und dann hats no an geben, der is als Landarbeita in Pfarrkircha gwedn. Der wurd a vielleicht des Haus megn hamm. Das war der Matthias. Der is in an Kaufhaus Rossknecht gwedn. Is ledig blieben sei Lebtag.

Ja, dann hats x Shwestan gebn va ihm. Fünf Schwestern eigentlich. Vier Buabn hamma ghabt.

Ja, is a große Verwandtschaft gwedn. Oane hat an Bauan in Putschasdeof gheirat, da is a a greßere Familie gwedn. Die is aba bald gstoabn, und da hamm mir a nimma recht viel Kontakt ghabt dorthin. Des war die Rosa, geborene Hauer, und hat Oberngruaba ghoaßn. Und dann is a Hedwig gwedn und dann war a Katharina. Und dann war a Maria. Da föhlat no ane, die Anna.

Die Familie der Mutter

Der Vatta hat dann die Mutta gheirat, geborene Fuchs. Und da san im ganzn elf Gschwista gwedn. Die Mutta is a von der Pfarre Pfarrkichen gwedn, Falkenhof hat die Ortschaft ghoaßn. Und da is´ wieda so gwesn, dass i nur in Großvatta kennengleant ha, weil d´ Muatta is im 14er Jahr mit 56 Jahr gstorbn.

Da hat dann eine Schwesta die Wirtschaft gführt, im Elternhaus der Mutta. Da hat die ältere Tochter als Kind scho an Unfall ghat, und zwoa hat die an gelähmten Arm ghat, der is a Holzstoß am Kopf gfalln, de hat einfach an Schaden ghat, a Lähmung. Jetzt hat diese behinderte, praktisch aber sonst geistig völlig normale Person, den großen Haushalt gfüat für mein Großvatta. Da san a die Kinda alle weggakommen, haben gheirat zum größten Teil. Die Tante, des war die Maria Fuchs. Dann war dann no a jüngere Tante dort, de is ledig bliebn, de is im Haus gwedn, im Ausgedinge hat de glebt. Die drei Personen, mei Großvatta, die Haushälterin, die Maria, und die Rosa san halt dann im Ausgedinge gwedn, alle andan san wegga kemma, hammd wegga gheirat.

Brüder und Schwestern

Die Mutta und der Vatta hamm 1922 gheiratet, und dann sind die Kinder in oana Reih kumma. Mei Bruada, der Franz, 1923 geboren, dann der Josef 1924 geboren, der Johann - i - 25 geboren, dann der Karl 1926 geboren, und dann war a Jahr niemand, und dann war ein Augustin oder August, 1928 geboren, und dann war die Schwesta Maria, 1929 geboren. Kannst da vorstelln, der Vatta war achtasiebzg geboren, also, der war scho üba fuffzig, wie die Schwesta aufd Welt kemma is. Und die Mutta war a schon mittens in die viazga. Sechs Kinda san ma gwedn, ja.

Was woan is aus denen, weil ma grad bei denen san:
Also der Franz is 1923 geboren und is im zwoaravierzga-Jahr in Stalingrad gfalln.

. Der Josef is in Dezemba 42 eingerückt und is dann vom Krieg wieda zruckkemma, zwoa a mit an Schadn. Und der hat dann den Besitz übernommen. Das war der Josef. Und der is dann 1956 gstoabn. Mit zwoaadreißg Jahr. Und des war eigentlich a des Schicksal von Eltanhaus. Weil er hat übernomma und drauf gheiratet, und die Frau hat natürlich den Besitz zua Hälfte kriagt a. Und dann is er gstoabn, und sie hat wieda gheirat und de hammd aba koane Kinda mehr ghat. Jetzt is der Besitz praktisch in die Verwandtschaft vo iah kemma.

Ja, des Haus is als landwirtschaftlicha Betrieb eigentlich auflassn worden, und zwoa erscht im vergangenen Jahr. Bis dorthin hamms de zwoa, also die ehemalige Schwägerin und der zweite Gatte, des mitanand bewirtschaftet. Und dann hamm sie ´s an Neffn von ihr gebn. Und der bewirtschaftet des mit seinem Haus, de hamm praktisch zwoa Häusa beinand.
Der Koal hat weggheirat nach Sarleinsbach. Hat auch eine Großfamilie gegründet. I glaub, da sein nei Kinda.

Und der Gustl, der is ein bedauernswerter Fall wordn, als Sechzehnjähriger hat der noch zur SS einrucka müassn und is dann nimma gsund wordn, wiar a danach als Jugendlicha amal krank wordn is. Naja, er is scho wieda so weit gsund wordn, dass er arbeiten kennt hat, aber er is dann als Hausdiener beim Rippl in Sarlasbach angstellt gwedn, also - er hat praktisch nix ghabt von Lebn. Ja, er lebt no. An amputierten Fuaß hat er. Na, des hat er von der Arbeit praktisch. A ganzes Lebn lang in Gummistiefl steh in ana Fleischhauerei ...

Ja, er hat zur SS müassn und dann is a nach dem Kriag hoamkommen, und dann is a damals krank wordn. Damals hats a net koa richtige Behandlung gebn. Er is dann amal im Jauregg gwedn und ist mit Elektroschocks behandelt wordn und so. Na, und dann is a halt hoamkemma. Er is ein gebrochener Mensch bliebn. Er is scho wieda gsund wordn. Moment, wia is des gangen genau? Fünfavierzg is er a dann hoamkumma, da is er siebzehn gwedn so was, und da hat er halt dahoam a weng mitgarbeitet, und da hat ma a no nit recht was kennt. Krank is er erscht eigentli wordn wia d´ Familie scho im Auseinandgehn gwedn is. Ja, anfangs der Fuffzgajahr is des gwedn. Ja, er is a gewisse Zeit in Behandlung gwedn, i kanns jetzt a nit sagn genau. Und da is dann de Sache kemma, dass der Bruada gstorbn is. Die Mariedl war ja a no dahoam zu derer Zeit. Die zwoa Gschwista habn halt dann nit recht a Hoffnung ghat sozusagen.

Die Schwester hat dann no gheirat. Die hat die Kurvn no richtig kratzt. Die war in a Weberei in Haslach als Häushälterin beschäftigt bei ana Herrschaft, und naja, da hats ihr a natürlich nit imma wohl tan als Dienstnehmerin in so an Haushalt. Und dann is dieser Hofmüller gwedn, das is a Mensch, der mein Geburtsjahrgang gwedn is, aber a erscht mit beinahe vierzg Jahr gheirat hat. Und die hamm dann a no a Familie zammbracht mit fünf Kinda. Also zworafuffzg is bei uns gwedn. De muss erscht gegen Ende der Fuffzgerjahr gheirat hamm.

Kriegsverletzungen

Mia hamm ja zworafuffzg gheirat. Also, des is schon einvernehmlich gschehgn, dass da mei Bruada des Haus kriagt, und dass i dann mi a um was gschaut hab, wia ma sagt. Des war eh insofern hoat als es für mi a neia Anfang war. I bi ja Landarbeita gwedn. Es hat alls gleant wern müassn, was i mei Lebtag tan ha.
Ja, i hab am Hof garbeit. I ha eigentlich sonst nix gleant. Also Pflichtschul und dann im Eltanhaus garbeit, bis zum siebzehnten Lebensjahr und dann is ja scho ´s Einrucka kummen. Dann war der Krieg. Und vom Krieg hoamkemma.

Also i ha diese schwere Schultaverletzung und diese Sache im Kopf, de eigentlich immer als rein äußerliche Sache agschaut wordn is, und in Wirklichkeit war do a weng a Hirnverletzung praktisch dabei a, das hat ma bisher nit gwusst. Das is erscht jetzt aussakumma.

I hab im Dokta amal des dazölt, der bei mir nur Blutdruck gmessn hat, dem hab i des dazölt, dass die rechte Pupille unbeweglich is. „Na", hat er gsagt, „Des kennat vielleicht ein kleiner Splitter, ganz a Minisplitter sein, der auf an Nerv sitzt oder dass s´ vielleicht doch von der Verletzung herkommt". Jetzt is a Computertomographie gmacht woadn und die hammd festgstellt ... der Dokta, der des gmacht hat, der hat gsagt: „Was is, habn Sie amal an Infarkt ghat?" Sag i: „Na, ganz sicha nit." „Ja, was is dann das rechts?" Hat er gsagt: „Da is was." Sag i: „Das is diese Splitterverletzung da oberhalb von mein Ohr." „Ja ja, und da hammas eh scho", hat er gsagt. Das is die Ursache von dem, was er da gsegn hat. Er hat praktisch eine posttraumatische Veränderung festgstellt. Die Veränderung is ja damals scho passiert, weil des Hirn ebn nit regeneriert. Also so bin i vom Kriag hoamkumma. Da bin i zwoa Jahr dahoam gwedn und ha nu schwea Oabeit gmacht. Mit dem Arm genau so gemäht wiar i gerecht und gearbeit hab, wiar halt in da Landwirtschaft zun Oabeitn war.

Zur Gemeinde

Naja, und dann hat ma aber gsagt: Na, des is doch besser, wann ma halt do amal irgendan andan Beruf ergreifen kennat. Mei Muatta war da mehr drauf aus. So wia i heit imma sag: „Kinda, wichtig is, dass oans a Versicherung hat und dass oans a Altersversorgung hat", und so fort, genau so war mei Muatta eingstellt. Des Wichtiga, irgendeine Anstellung, ob Post oder Gemeinde. Viele meines Altas san zum Beispiel zur Gendarmerie gangen nachm Kriag. Ja, da muass i aba gsund sein dazua! Das geht so nit mit irgendan körperlichen Schadn.

Na ja, dann hats in Pfarrkirchn ghoaßn: Ja, da wird amal wea eingstellt af der Gemeinde. Und so ha i in Pfarrkircha, in siemavierzga Jahr, also scho fast zwoa Jahr nachdem i vom Kriag hoamkumma bin, bei der Gemeinde dann anfanga kennt. Fahrradl hab i mia selba angschafft, damit i in Außendienst a weng macha hab kennt bei der Gemeinde. Ja, dann hätt i a weng dazua gsehn, wias im Büro ausschaut und wia die Oabeit vor sich gangat. Aba da hat mi der Chef nit zuwikemman lassn.

Ja, es war die Einschulung af an jedn Fall a irgendwia hoat, weil ma einiges doch kinna müassn hat. Bei der Buchhaltung a, und da hab i von der Gemeinde her koa Gelegenheit ghat. Und inzwischen hat dann d´ Raiffeisenkassa wen braucht als Kassenführa wia ma damals gsagt hat. Nebenberuflich, um Gottes Lohn praktisch. Und von dort aus hab i dann die Möglichkeit ghat, dass i Schulungen gmacht ha. Jetzt bin i von der Raiffeisenkassa, wo i a ganz a kloane Entschädigung kriagt hab für diese vüle Oabeit - es hat alls händisch gmacht wean müassn, es hat koa Rechenmaschin gebn, in Anfang, da hats die Übertragungsbuchhaltung gebn, also ma hat des in an laufenden Journal eingetragn, was die Geschäftsfälle gwedn han, hats dann auf Hauptbüchl übertragn und dann wieda die Zusammenstellungen und so, des is ungemein viel Oabeit gwedn und des is halt nebenberuflich gangen - und von dort aus hab i a weng die Möglichkeit ghat, mi weiterzubilden, zum Beispiel an Bilanzkurs z´machn.

Früheste Kindheitserinnerungen

Also erinnern tuar i mi nur af die Zeit ab 1929 oder so. 29 war a großa Stuam. Und da kann i mi erinnern, wia bei der Heiernte halt die Fuahn a so aufn Bodn glegn san, wia sie ´s umgwoafn hat. An des kann i mi no ganz guat erinnan, und wia mei Schwesta Maria geboren worden is. Späta ha i dann erfahrn, dass zum Beispiel bei den Haus die Scheune eben im Jahre 25 baut worden. Also, wiar i auf d´ Welt kommen bin, hat der Vatta des bau lassn bzw. baut.

Die Scheune is im fünfazwanzga Jahr baut worden, und da wars ziemlich nei, und da hat a der Sturm scho den erschtn Schadn angricht. Die Einfahrt is abigwoafn wordn, der Wind hat praktisch die Wand nach vorne aussidruckt und die Einfuhr, die auf die Balkn aufglegn is, die is in Stadl in Bodn abigfalln. Und droben is a Fuhre Heu gstandn auf der Einfuhr und die hat si ins Dach aufidrückt. Auf des kann i mi a ganz guat erinnan, des hab i no vor Augen wia des ausgschaut hat. Das war 1929, ja.

Und wia die Schwesta geboren is, des war a 29. Des war hübsch die gleiche Zeit. Mei Schwesta is im Septemba geboren. Und da kann i mi erinnan, wia mia Kinda - die Magd hat uns beaufsichtigen müassn, daweil d´ Muatta nit dagwedn is, weil die war in Linz in da Klinik ... und wias dann hoamkommen is, da is s´ mit dem Postautobus von Linz hoamgfahrn bis zur Haltestelle, und von dort aus hats dann mit an Wagel, mit an Rossgspann gholt wearn müassn. Und da kann i mi erinnan, wia ma da entgegengrennt san, dass ma alle segn des Kloane.

Schule

Naja, und dann is eh bald draf unser Schulgehn scho kemma. I hab 1932 Schul gehn angfangt. Also s` Afwachsn is eigentli scho a recht a guate Erinnerung, wia ma da als Familie aufgwachsn san. Die Eltern habn a Moardsfreid ghabt, weil d´ Kinna so weit alle normal san und, no ja s´ Learnen is a nid schwea ankemma, obwohls uns nit gfreit hat. Des is a andere Sache gwedn. Aber mia san einfach so in der Familie und im Betrieb scho integriert gwedn, dass ma da mitgarbeit hat, in der Landwirtschaft scho verschiedne Griffe gmacht hat, und des is Numero oans gwedn. S´ Learna is an zweiter Stell gstandn.

Die Schul war nit so wichtig. Is a von die Eltern aus nit unbedingt so gnommen wordn. Die Hauptsach, wanns zuagreifn, die Kinder. S´ natürlich a nit das erschte Joah gwedn, aber bald draf scho. Also, da is amal wichtig gwedn, dass ma am Feld bei der Kartoffelernte mitgholfn hat, dass ma da Erdäpfl klaubt hat und so. Und a bei da, sagn ma, bei der Ackaarbeit, wenn ma a Ochsngespann ghat hat, dass ma da gmähnt hat - des Gespann füan, dass der Vatta ackan oder stroafn hat kennt.

Des woa zun Sagn, dass scho nit ganz so bergig wia zum Beispiel beim Schoatna gwedn is, de hamm mehr Berge ghabt. Aber bergig is bei uns a gwedn. Aba bei uns is da Nachteil des gwedn, dass ma a richtige Schattenseiten ghat han. Von Pfarrkircha her gesehn is das a Nordost gwedn. Des Produkt is eigentlich um vierzehn Tag späta gwachsn als wia bei die andan. S´ Troat is ganz schlecht zum in d´ Heh bringen gwedn, weils verunkrautet und vergrast is. Weil die Acka nimma trucka wordn han zua Bearbeitung. Und wia gsagt, in derer Situation han die Eltern froh gwedn, dass sie uns halt da scho einspannen hamm kennt. Und dass ma des und jenes gmacht hat in da Landwirtschaft.

Dreifelderwirtschaft

Also, da hats die sogenannte Dreifelderwirtschaft gebn. Da is in oan Feld Roggn baut wordn, also Koan, von dem ma eigentlich a ganzes Jahr lebn hat müassn, das Brot für die ganze Familie gliefert hat. So knapp is si des dergangen, dass ma soviel aussabracht hat. Also auf oam Feld is dieses Korn gwedn.

Auf dem andan Feld is der Hafer gwedn. Das is praktisch die Energie fürn Betrieb gwedn, s´ Rossfuada. Es war praktisch für die Rösser, es is scho de Sau a bissl was gebn woan, es hat ja a Fleisch a produziert werdn müassn. Aber es is halt grad soviel gwedn, dass für die Eigenversorgung ausgreicht hat. Aba net, dass ma zum Beispiel a Troat verkaffen hätt kennt oder so. Des is sicher nit gwedn.

Troat is Getreide. Das is olls. ´N unsan Fall hats eigentlich nur gebn des Koan. Da hats an Wintaroggn gebn und an Sommaroggn. Und den Hafa. Sonst hat ma eigentlich damals no nix anbaut, Geaschtn oder Woaz. Woaz is überhaupt nit, obwohls a späta dann Versuche gmacht woadn san, aber damals ned. Es is eigentlich nua der Roggn, also Somma- und Wintaroggn baut woardn und Hafa. A koa Geaschtn. Geaschtn war praktisch a Futtamittl gwedn in dem Fall, aber es is gar nit baut wordn, weils an zweng woadn is.

Der Sommaroggn is umma vierzehn Tag späta zan Erntna gwedn als wia da Wintaroggn. Und des is a nachteilig gwedn, weil dann koa andere Frucht mea anbaut hat werden kennt, nach ´n Roggn. In sommerliche Gegenden hamms da zum Beispiel no irgenda Feldfutta anbaut, irgenda Halbenruabn, wia ma fria gsagt hat. Irgenda Feldfutta halt. Aber des is a in Spielleitn nimma möglich gwedn, weil die Roggenernte scho länga gwedn is und s´ Sommakoan, is scho August, Septemba woadn, bis dass es reif woadn is. Jetzt is dann da Acka zan Afbrechn, zum Umackan gwedn und des is dann nimma trocka woadn, und a zweite Frucht is da gar nimma in Frage kemma.

Also oa Feld Roggn, oa Feld Hafa, und af dem drittn Feld is des Feldfutta gstandn, also der Klee zum Beischpiel, und dann hand Erdäpfl gwedn, und dann is a Teil als Brache liegn lassn wordn, und zwoa, wo im folgenden Joah wieda da Roggn baut wordn is, da is a Brache zua Säuberung des Feldes in dem Jahr amal nit bebaut woadn. Und dann is bald in Heabst, September oder Ende August scho, wieda da Wintaroggn dort hinbaut wordn, wo vorher des Feldfutta gstandn is bzw. die Brache gwedn is.

Also die Dreifelderwirtschaft, i moan, die gibts heit no. Vielleicht fangens jetzt wieda an mit irgendwelchene brachlieganden Flächen. Aba zu unsrer Zeit is des eigentlich ganz a Selbstverständlichkeit gwedn. A Teil hat ebn, damit er wieda gsäubat hat werdn kennt, der Acka, brach liegn bleiben müassn.

Mithelfen am Hof

Als kleines Kind ... ja, da is ma halt nach die Eltern nachigrennt, und ma is si scho fürkemma als wie wann ma scho was arbeitet. Hüatn hat ma müassn.
Nach der Krummeternte is dann s´ Viech aussikemma, also meistens Anfang Septemba. Und dann is zan Hüatn gwedn, das hamm dann d´ Kinda machn müassn. Das war a scho vorn Schulgehn zum Teil und im Schulgehn halt dann a no. Das is scho a weng a so a lästige Nebensache gwedn, weil da hat da Schüla scho dahoam sein müassn zan Hüaten.

Aber vorher, daweil ma halt no nit in d´ Schul gangen is, is des eigentlich ganz Um und Auf gwedn, dass ma halt beim Hüatn gwedn is. Da hats natürli a so Sachan gebn wia, da hat ma a Hüatafeia gmacht, wann Erdäpflriema zan Verbrennen gwedn san und dann san Erdäpfl bratn wordn dort in an so an Hüatafei. War oft, wann a paar Kinda beinand gwedn hand, a Mords Gaude. Hat ma ganz aufs Hüatn vergessn oft.

Die Krummeternte ... der zweite Wiesenertrag is des gwedn. Um die jetzige Zeit, also anfangs Juni, is s´ Heugad gwedn, wia ma gsagt hat. Da hat ma die Wiesn alle abgmaht und hat gheigt. Und was danach no gwachsn is, des is halt grad in so Eada wias bei meim Elternhaus gwedn is, wo die Heiernte scho a weng späta gwedn is, is des wieda a weng späta gwedn. Jetzt is dann fast Septemba wordn, bis dass wieda der zweite Schnitt so weit gwedn is, dass mas mahn hat kennt. Und wann dann no a weng was nachagwachsn is, das hat danns Viah kriagt. Heu und ´s Krummet is füan Winta aufghobn wordn. Und die Zeit, wann halt ´s Hüatn halbwegs lang gwedn is, dann hat ma halt an Vorsprung ghabt, dass ma mim Fuada leichta auskemma is. Bis der Frost kommen is, hat ma praktisch hüatn müassn.

Jetzt is in da Fruah austriebn wordn bzw. wanns scho nimma so warm gwedn is, is im Vormittag austriebn wordn und im Mittag sans nachn Stall bracht wordn, und Nachmittag is no amal austriebn wordn und wieda auf d´ Nacht in Stall bracht wordn.
Und da is halt zan zammhelfn gwedn, alle, da hat ma als Kind a scho dabei sein müassn.

Ja, i bin in dieselbe Schul gangen wia die Muatta. Naja, sie is ja a Jahr hinta mia gwedn, aba im selbn Klassenzimma. Da war der Abteilungsunterricht.

Schartner Mariedl

O ja, o ja, i kann mi scho an sie erinnern, ja.
Was kann i mi da erinnern? Also, Buabn hamm da af Mescha nit recht viel ghaldn. Aber, naja, das, dass manche guat gleant hamm und manche schlechta gleant hamm. Zum Beispiel fallt ma ei, zu ana Schularbeit, damit oans von den andern ni aschaut und so, han die Leut oft a weng durchanand gsetzt wordn. Aba da hat ma mi net zu oana gsetzt, die scho guat gwedn is in der Schul, sondern i bin halt zu oana gsitzt wordn, die vielleicht agschriebn hätt oder so. Ja, das kann i mi erinnern. Da waar i nia zu der Schartner Mariedl gsitzt wordn. De war guat, ja. Die Schartner-Kinder, die hand einfach, wie soll i denn sagn, die hand einfach voll da gwedn. Des is von Eltanhaus aus scho gangen, dass so guat gleant hamm, und des is halt a bissl a ananer Betrieb gwedn des Ganze. Die Eltern hammd Dienstpersonal ghat, da hand a Knecht und a Dian dagwedn, und sie hamm nimma von die Kinda so viel Oabeit verlangen braucht. I sagat vielleicht „verlangen braucht", weil des is bei uns dahoam halt schwieriga gwedn.

Mia hamm scho Dianstleit ghat a, aber, wia gsagt, halt a allweil wieda welche, die man halt nit viel zahlen braucht oder, die ma nit ... es is a nit richtig gsagt, mia hamm scho junge Knecht a ghat, aber mei Vatta hat nit unbedingt viel ausgebn wolln für die Dienstboten, des hats a nit recht tragen. Also, es is doch a viel schlechterne Ertragslage gwedn wie andastwo.

Dienstboten

Dienstboten hats zum Beispiel gebn zwoa Mägde, also a große füa d´ Küah und oane, die halt als Hausgehilfin da Muatta a weng unter d´ Oam greift. Es hat scho zwoa weibliche Dianstbotn gebn und meistens oan männlichen. Und unsa Oabeit war was gwedn, wo man vielleicht sogar drei braucht hätt. Also zum Vatta dazua, der nimma ganz der Jüngere war. Und drum hand mia Kinda halt sehr eingspannt wordn.

Die Dienstboten hamm dort a gwohnt. Wann ma an jungen Knecht ghat han, der hat si danach wieda was Bessas gsuacht, also, wo a wieda meah Lohn kriagt hat und so, wie halt des a damals in da Wiatschaft gangen is.

Rösser und Ochsen

Wogegen, weil ma erscht von der Mariedl gredt hamm, der Schartner-Vatta hat eine mehr konservative Wirtschaftsweise ghat, aus der damaligen Sicht. Er hat zum Beispiel d´ Ochsen - er hat koane Ross ghat in da Wiatschaft - mit Troat dann wieda auffuadan kennt, und hat schwere Ochsen vakaft, und hat die Misere mit die Ross und mit Nachkaufn von die Ross nit ghabt. Er hat da eigentlich eine der Zeit angepasste Wirtschaft scho ghat. Und darüber hinaus hat er si mit die Holzarbeitn recht helfen kennt. Er hat den ganzen Zeig für d´ Landwirtschaft sölba gmacht und so, praktisch auf der oan Seitn mea Ertrag erwirtschaftet durch diese Art von der Ochsenwirtschaft und andrerseits eben halt Ausgabn gspart.

Das mit die Rösser, des war halt scho recht Mode. I sagat Mode, und wann halt zum Beispiel oa Bauer selba die Oabeit machen hat wollen und zwoa Ross anspannen kennt, dann hat er koa zweite Person braucht dazua.
Zu die Ochsen, da hat ma zu zweit sein müassn praktisch. Die Ochsen füahn, des war halt a Sache, des überall d´ Kinda machen haben kennt. Also des mähn. Des hat a jeds von uns machen müassn.

Also, so wias mia dahoam ghat hamm, hamma d´ Ross zan neinfüahn braucht, und zan Aufladna hat ma aber a a Ochsengespann braucht. Da han dann de jungen Ochsen gnommen wordn. Und da hat ma wieda a Fürfahra braucht, also, das is a wieder von die Kinda wer gwedn, zan fürfahren und dann umspannen. Also umständlich is trotzdem gwedn, obwohls ma gmoant hat, mit Ross gangats besser, aber in Wirklichkeit is umständlich gwedn.

Früher, i moan vorn erschten Weltkriag, wern sie bei mein Elternhaus a nur Ochsen ghat han. Das is so ähnlich gwedn wia danach die Traktore kemma san, wia se d´ Leut Traktore kaft han, so is a des mit de Ross ganga.

Da is ja a des Problem gwedn, dass ma die Ross bewegn hat müassn. Zum Beispiel, wenns amal drei, via Tag gregnet hat oder so, hat ma die Ross nit im Stall stehn lassn deafn, weil da warens krank wordn. Und in Winta, das is oft a rechte Schinderei gwedn. Mei Vatta hat si da meistens so a bissl an Holztransport zuaglegt. Da hamms mit den Rossgespann von mein Elternhaus weg bis nach Obermühl, in Obermühl hats scho a Papierfabrik gebn, dieses Schleifholz transportiert. Letztenendes is nix bliebn dafüa. D´ Schinderei, dann is vül an Zeig zgrund ganga. Da Wagna, da Schmied usw. Letztenendes is der Ertrag praktisch Null gwedn, und in Wirklichkeit is a Mordsschinderei gwedn, des Holz Transportieren, aber des hamms braucht, weil die Ross hamm was toan müassn.

Arbeiten als Kind

Af an jedn Fall, i kann mi daran erinna, das Hüatn is scho ganz von kloan auf gwedn, das is a definitive Oabeit gwedn, da hat ma da sein müassn. Und a die Geschwista. Da is zum Zammhelfn gwedn. Und zum Beispiel da ältane Bruada, der um zwoa Jahr älta gwedn is wiar i, der hat dann scho der Muatta helfn müassn bei der Hauswirtschaft und a im Stall, wann koa Magd da gwedn is und so.

Na ja, und danach is ma dann scho stolz gwedn, wann ma scho irgendwie was mit an Gespann hat machen kennt. I kann mi erinnan, da bin i elf Jahr alt gwend, da hab i ma zwoa Ochsn selba angwehn. Also, die Ochsn san in a Joch eingspannt woadn, und des Joch hat ma mit Riemen auf d´ Höandln, aufs Gnack halt von die Viecha binden müassn. Und des hab i mit elf Jahr scho zammbracht. Und da bin i schon gfahrn draußn, hab die Ochsn ind Eggn gspannt und hab in die Ferien scho gstroaft, wia ma gsagt hat, mit der Eggen fahrn.

Mit dem Pflug wird a Fuache nach der andan pflügt, und mit der Eggen wirds dann ebn auseinand zogn praktisch und dann kommt des, wias in dem Fall gwedn is, nach der Kornernte wird des umgackert, des nennt ma des Halmackan. Und dann wirds sofort niedagstroaft. Und was dann no wachst, des is dann glei aufganga. Also des Viech hat dann im Septemba no a weng was zum Fressn ghabt, halt je nachdem wie halt des gwachsn is.

Da bin i mit der Egge gfahrn scho mit zwoa klane Ochsn, zamma Öchsel, wia ma gsagt hat, die als Praktikanten arbeiten, die als Viecha eingschult werdn praktisch.
So kloane Ochsen mit zwoa Jahr im Alter. An und für sich sans da recht ungestüm und recht lästi mit den Alter. Und da kann i mi erinnern, an einen bestimmten Tag kann i mi erinnern, das kennat ma a sogar bemerka, weil da is a großer Brand gwedn in dem Jahr, am 11. August 1936, is a Brandunglück gwedn in Pfarrkircha.

Brandunglück 1936

Und da is oana, a ehemaliga Schulkamarad, zgrund ganga bei den Brandunglück. Der hat a seina Muatta gholfn, das Vieh ausbringen, und des is ihr nit gelungen. Der is tödlich verunglückt mit der Muatta und mit an Geschwisterl, was no unterwegs gwedn is. Also, sei Muatta war schwanga und de san alle gstorbn. Des war a so a Mühlviertler-Hof, ähnlich in der Bauart wia mei Elternhaus. Nur dass auf dem Auslauf, wo mas Vieh ausbracht hat, ins Freie bringen hat kennt, da hamm de a Wasserleitung vürglegt ghat, weil zum Fuattaschnein hamms an eigenen Antrieb ghat. Und des is vorglegt gwedn vor der Freitür. Des hätt man zwar wegramen kennt, aber das is nit weggramt wordn. Und der Brand is damals so ausbrocha in dem Haus, dass der Vatta sei vierjahrigs Kind hoamgschickt hat, es soll a Zündhölzl holn, weil er dies und jenes anzünden will, glaub i, um Disteln is gangen, um Unkraut is gangen, was er verbrennen hätt wolln am Feld. `S is schon zua Haferernte gwedn bei denen. Und des Kind hat die Zündhölzl gholt und hat si gspielt damit und die Scheune is in Flammen aufganga. Und damals warn no die Häuser mit Stroh deckt, und a des Haus war ziemlich mit Strohdach. Und wias halt s´ Viach ausbringen hammd wolln, die Muatta und der Bua san die erscht gwedn, und die san nimma aussikumma von Hof. Des Dach is abgfahrn und hat denen so schwere Brandwunden zuagfügt, dass in zwoa, drei Tag gstoabn san.

Und das war den Tag, an des kann i mi no genau erinnan, wia da Bäckagsell mit ´m Fahrradl daher gfahrn is. Der hat von Pfarrkircha d´ Feuerwehr alarmiert, indem er mit ´m Fahrradl schnell durchgfahrn is auf der Strassn aba und hat gschrian: "In Seidlhof brennts."

Also af des kann i mi a no so deutli erinnan. Ja, da is halt alls zammgrennt, was helfn hat kennt. A Telefon hat neamd ghat. Also die Alarmierung ... durch Glocken hat halt des in erschta Linie sein kennt. Also in Pfarrkirchen hat eh sofort das Gläut gläut. Aber dazua hat no der Bäckergsell, der hat a Fahrradl ghabt, der is mit ´m Fahrradl vorgfahrn. Sonst wird nit recht wer dahoam gwedn san, der Ort is ja kloan gwedn, da sind nit viel Leit da, die nit am Feld hand. Der is halt losgfahrn und hat gschrian: "Am Seidlhof brennts." Das is a so a Katastrophendings, was i ma gmerkt han.

Verlängerte Schulzeit

Die Schulzeit ... es hat sicher siebn Schuljahr gebn, und mit der NS-Gesetzgebung is a achtes Schuljahr kommen. Bei mir war des so, dass i im Sommer 39 aus der Schul kemma bin und dass i im Jänner oder Februar 1940 no amal anfangen hab müassn. Mia san uns schon vorkommen damals, scho aus der Schule Entlassene, da hamma die Lehrerin richtig gepeinigt. Und dann san aber die Kinder sowieso wieder dahoam braucht woan und es hat auf des achte Schuljahr niemand mehr, weils a koane Lehrkräfte mehr ghat han, Wert glegt.

Ja, da war scho Kriag. Na, des war nimma lustig, des Schulgehn. Wenn ma von der Schule ferngeblieben is ... ja, da hat ma in Lehrer schon fragen müassn, ob ma dahoam bleibn deaf, bzw. d´ Eltern hamm gfragt. Des war scho recht üblich, und es is a in mein Fall so gwedn, dass mia oft braucht woan san dahoam, zur Ernte und so, zan Maschindreschen (zeigt ein Foto her).

Maschindreschen

Der mitm Stecka bin i. Das is der, der in Stalingrad gfalln is, der Franz, das is der, der Besitzer woan is, und des is der Karl, des bin i und da wird oana gehalten, das is der August, da Gustl. Da hamma in der Nähe von Ereignissen - also Maschindreschen, des war a Großereignis, da san dreißg Leut beinand gwedn - und da hat ma natürli a in der Nähe sein wollen. I bin da als Hüata.

S´ Maschindreschen ... da is amal grundsätzlich ´s Troat zum Dreschen gwedn. Bei uns dahoam is af oan Arbeitsgang gmacht wordn, s´ Korn dreschen und in der Folge, den nächsten Tag dann, der Hafer. Und da is a Dreschmaschin im Stadl, in der Tenne, gstandn. Das is eine Druschgemeinschaft gwedn. Und Antrieb war a Dampfkessel damals. Des war natürlich dieses Ereignis für uns aufwachsende Kinder. Wann der Dampfkessel pfiffen hat, zum Beispiel, wanns zur Jausn worden is, hat der in Dampf alassn bzw. hat amal laut pfiffen, wias auf an Bahnhof tuat. Ja, und naja, da ist halt die ganze Hausgemeinschaft zammkemma.

Die Bauern hamm zammgholfn in der näheren Umgebung beim Dreschen. Da hat zum Beispiel a Bauer zwoa Personen schicka müassn, der oane zwoa Person, der andre zwoa Person, dann die eigenen Hausleit, die eigenen Kinder. Af an jedn Fall san nahe 30 Leit beinand gwedn. Die Stärkern hamm des Getreide aus der Es - ausm Behälter - aussagabeln müassn. Ös, ja. I woaß nit, vo wo des herkimmt. Ja, ja, des war a Abschnitt von Stadl. Also, ma hat zum Beispiel a Korn-Es ghat, a Hafer-Es und a Hei-Es. Das war a Teil vom Stadl, wo des glagert war, wo des gstapelt war praktisch. ´S Korn is recht genau gstapelt woadn, des is in so Garbn beinand gwedn, und de hand einzeln glegt wordn, sodass der beim Aussanehmen mit da Gabl halt gscheide Garbn ghat hat - ohne dass er was verwickelt hat da drinnen. Also des war beim Korn amal grundsätzlich.

Bein Hafer war des a so ähnlich, aber des is scho nimmer so genau vor sich gangen. Des hat a sche in der Es glegt werdn müassn, beim Abladna scho, damits dana beim Dreschen halt hergeht, damit mas hernemmen kann. Und das is dann auf den Dreschkasten aufi gebn wordn, und da is a so a Walzn grennt drinnen, und da is da ganze Betrieb halt in dera Maschin vor sich gangen. Also hint oben is eilassen wordn, die Garben einigschmissen wordn.

Eilassa is a scho a Facharbeit gwedn, de halt fleissi eingebn hat müassn. Dann hammd zwoa Personen affschneidn müassn, die Garbn, die han ja mit Strohbandeln bunden gwedn, und de hand afgschnitten wearn müassn, damits einigebn werdn kennen in d´ Maschin, weil sonst hätts ja die Maschin herghaltn, wann der gebundene Schaub einikemma war. Ja, da san zwoa Aufschneia.

Dann beim Korndreschen hammd drei oder vier Personen binden müassn, also des Gedroschene, des is wieda zammbundn wordn auf Schaub. Die Körner warn scho herausen da, ja. Also oana hat des der Maschin entnemmen müassn und zammrolln und de andern habn eanene Reih wieda bundn. Da sand sicher auf der Vorderseitn von der Maschin fünf Leit gstandn und d´ Kinder sand zum Grat- oder Fleintragn einteilt wordn. De Maschin hat des aussiblasn.

Da war a Siebgang, des Getreide is gsiebt wordn und in Sack sortiert. Beim Abtragn hat wieda je nachdem wia viel dass herganga is, des Getreide wegtragn wean müassn in Säck. Und des, was der Wind rausgwachelt hat, des leichte Zeig, des hamm die Kinda zan Abtragn ghabt.
De Graden san af an Unrathaufn kumma, wos dann s´ Unkraut no a bissl hat austreibn kennt.
Und die Fleiden, die von Hafer, die san aber verfüttert wordn. Das andere is af an Abfallhaufn kemma, wos verrottet is, de von Korn. Das war sowas Ähnliches wie a Komposthaufn, des is zur Gänze praktisch verrottet, de Grat.
Wann ma sich des vorstellt, was da für Staubbelastung gwedn is, für diese kleinen Lungen, aber es hat nie was ghat, es hat kein Problem gebn, aber des is ja etwas, wo ma heit koans zuwi gehn lassat.

Gern ... naja, des war nit unbedingt am lustigsten, aba ma hats gmacht, damit ma halt da in den Betrieb dabei gwedn is. Des is ganz a Ereignis gwedn halt.
Ja, ja, des war eines von die wichtigen Sachn vom Jahr, des is s´ Dreschen gwedn. Wobei die Maschin, der Dampfkessel, der Antrieb und des alls äußerst interessant gwedn is, und dass ma ja nit zuwi gehn solltat. Je weniger, dass ma zuwigehn derfn hat, je näher is ma der Sache kemma.

. De war in unsan Fall ziemlich spat. Die andan hammd alle früher geerntet und so is a d´ Maschin gangen. Und zu uns is halt ziemlich spat kemma. Zu uns und in andan Fall auf d Irnezedt, wo a Bruada von Schartner gwedn is. Die hammd a ziemlich a späte Wirtschaft ghat, a scho a Höhenlage von 800 Metta sowas. Dort is dann a no hie und da amal die Ernte noch hinta uns gwedn. Aber sonst is eigentlich bei uns hübsch s´ Ende gwedn mitm Dreschen. Da is scho ganz schön kalt gwedn, es is oft späta no gwedn als August, es is September woan. Später sogar no, Oktober do nimma, September eini scho.
Im Somma warn ja die Schulferien, und des is dann scho wieda die Zeit gwedn, wo ma scho wieda in d´ Schul gehen hat müassn, und da hat ma die Lehrpersonen gfragt, ob ma dahoam bleibn deaf zum Maschindreschen. Die habn nit „Na" gsagt. Des hättens si nit erlauben kennt, weil die Kinda hat ma braucht damals zu solchene Arbeiten.

Flachsarbeit

Sehr a große Sache war a dieses - weil ma erscht von der Flachsarbeit gredt hamm. Der Flachs is, wann der reif woadn is, da is er dann ausgrissn wordn, händisch ausgrissn wordn und hoamgfüat, a wieda af Bündeln zammglegt. Des is a wieda a Sache gwedn, wos a weng zammhelfn hat müassn in da Ortschaft, weil da hübsch a a paar Leit braucht wordn san. Und dann is in da Tenne drin a Riffelbam afgstellt wordn, und da hat ma des übern Kamm ziagn müassn, also übers Riffelbrett.
Der Flachs, das is der grüne Flachs gwedn, wia, sag ma, diese Balln reif wordn san, aufm Acka.

Diese Sachen wia zum Beispiel Flachs, des war ja verhältnismäßig klein, des war so was Ähnliches wia ma an Krautacka ghabt hat, so hat ma a a kloane Fläche Flachs ghat. Das is in den dritten Teil gwedn, in dem Feld, wo ma die Fuattasachn ghat hat, Kraut, Ruabn, Erdäpfel. Wo ma des ghat hat, da hat ma a a Fleckal Flachs ghat.

Es is a so dazwischen drin gwedn, des is vorm Dreschen no gwedn, aber nach der Getreideernte. A lästige Zwischenarbeit is des gwedn. Da hammd a die Kinda mitgholfn. Besonders vorher beim Jäten. Des hat vom Unkraut befreit wern müassn. Da hats koa Spritzen oder sowas, des hats ja da nit gebn. Der Flachs hat gejätet wern müassn. Je nachdem, wia er halt da betreut wordn is, so is er halt danach gwedn. Bei uns is des nit recht - hängt a weng mit da spaten Vegetationszeit zamm.

Riffelbrett, wia soll i denn sagn, des is a Baum gwedn, und da san so Kämme eingschlagn gwedn, so Eisenzinkn, die san da aussgstanden und da hat man drübagschlagn und azogn. Da hats dann die Ballen, also wo die Frucht drin gwedn is, die hats abagrissn.

Ja, des is dann die Hauptarbeit no gwedn. Des hat trocken wern müassn. Des hat ma auf große Blachan gschütt und hat sie in d´ Sonn aussigestellt. Dann san s´ nach und nach aufgsprungen, je nachdem wies halt trocken wordn is, so san die Ballen afgsprungen, und dann hat ma wieda den Leinsamen rausreitern kennt. Des is a wieda a Prozedur gwedn, wo a paar Tag vor sich gangen hand und wo a schens Wetta braucht wordn is.

Der Leinsamen is dann ausgschlagn wordn. Des hat ma nit am Hof gmacht. Die Müllna habn des hautpsächlich gmacht. In unsam Fall kann i mi erinnern, die Familie Falkinger, also d´ Stritzelmühl, hamms ausgschlagn. Also, es hat a paar Mühln gebn, wos des ausgschlagn habn. Des Öl hat ma wieda für den Eigenbedarf ghat. Des war Leinöl. Des hat ma zum Kocha hergnommen. Des wird a nit recht viel übabliebn sein in unsam Fall. Aber wer an guaten Ertrag ghat hat, der hat schon Leinöl leicht verkafn a kennen.

Der Flachs hat dann afglegt wern müassn, a wieda af der Wiesn, dass er feicht wordn is und dass ihn d´ Sonn wieda angscheint hat, also dass er resch wordn is. Und des Weitere hat no dann der Bachofn besorgt. Alle vierzehn Tag, drei Wocha is ´s so in an Bauernhaus zum Brotbacha gwedn, und wann der Bachofen no warm war, hat d´ Muatta n´ Flachs no einigschobn nachher, damit er trickat und so. Dann is er brechelt wordn. Gebrechelt. Und dann gschwungen. Da is a so a Schwungrad glaffn, da hat man zuwighaltn, damits die Sachan no drauswirft, dann is a ghachelt wordn. Da is scho no mehrer Arbeit, da kennat ma mehr sagn drüber.
Af a jedn Fall, da hamm die Buabn nimma soviel z´ toan ghabt. Des war alls am Hof und des war die Frauenarbeit, wanns draußen nimma woaß Gott welchene Arbeiten gebn hat in der Landwirtschaft.

Melkkurs

Jetzt san ma a weng drauskommen. I kann mi auf des a erinnern, dass i ... also zerscht, wia i da gredt hab, mit elf Jahr scho die Ochsen einspannen kennt hab, so ha i nachher - i bin ja als der dritte von die Buabn - da oane, der öltane hat zerscht der Muatta gholfn in Kuastall und mit da Hauswirtschaft und so. Und wia der dann n´ Knecht vertretn hat müassn scho, da hat die Muatta wieda a Gehilfin braucht, und die Gehilfin bin da i woadn.

Also, da ha i a scho während der Schulzeit der Muatta helfen müassn a weng bei die Sau und in Haushalt, und da is ma der Kuahstall zuagfalln. Da bin i a erscht fuffzehn Jahr oder sowas gwedn. Jetzt ha i natürlich sofort ´s Melkn lernen müassn. Ja, und i ha natürlich kurz nach der Schulentlassung scho in Kuahstall melkn müassn. Und dann aber is in Pfarrkircha a Melkerkurs gewedn. Der spätere Nationalratsabgeordnete Nimmervoll war damals Melklehrer, af des kann i mi no guat erinnern. Des is so organisiert gwedn, mit dem Rinderzuchtverband damals. Da hats diese Kontrollore und Oberkontrollore gebn und so. Der Nimmervoll war da bei der Landwirtschaftskammer als Melklehrer angstellt. Und da war in Pfarrkircha amal a Melkerkurs. Und i hab natürlich schon vorher von Melken a Ahnung ghabt, ha natürlich glei des kennt, wo die annan, die meisten, des nit zammbracht hamm. Mi hamms halt dann auf a Stockal affigstellt, weil i da den erschtn Preis gmacht ha, i woaß a nit, wie des genau gangen is.
Zu derer Zeit hat ma scho Lehrlinge eingstellt in da Landwirtschaft, das is aber erscht nach dem zweiten Weltkrieg üblich wordn, dass ma sozusagen in der Landwirtschaft hat a a Lehre machen kenna. Aber damals hats scho in Großbetrieben Lehrverhältnisse gebn.

Das is scho während m´ Krieg gwedn, aber deutlich vor meim Einruckn. Im fuffzehnten Lebensjahr wiar i gwedn sein damals. Und da hättens mi gern in Höferhof als Melklehrling vermittelt, damals. Natürlich, meine Mutter hats abglehnt. Der Vatta is scho gstorbn gwedn damals, das war scho 41 oder was war des. Hats gsagt: "Na, mia brauchen ihn dahoam." Und es is daher nit zu an Lehrverhältnis kemma, Gott sei Dank.

Ja, auf des erinna i mi a. Und da hab i ebn dahoam Küah melken müassn, als Fuffzehn-, Sechzehn-, Siebzehnjähriger. Das war a Oabeit, wo man net unbedingt an Buabn ghot hat dafür, also das war a Frauenarbeit. Das is einfach so tiaf drin gwedn. Also zu derer Zeit hats oan ja fast geniert, wann ma so als Bua a solchene Arbeit gmacht hat. Ja, und d´ Kinderzeit hamma wieda auslassn.

Es is scho einiges ... Vielleicht no zruck af die Ministrantenzeit. Und zwoa diese Nähe zu Pfarrkirchen, wann ma da von uns weg aussischaut auf Pfarrkirchen, siagt ma recht sche hin af Spielleiten. Die Nähe zu Pfarrkirchen hat einfach für uns Buabn des halt mitbracht, dass ma ministrieren hamm müassn. Das hat scho in Pfarrkirchen angfangt unter m´ Pfarrer Kapplmüller. Die drei Hauerbuam, die ma scho glangen kennt hat, die hamm ministrieren müassn. Dann is no bei an Wirt a gwisser Höglinger, das is a oana in unsam Alter gwedn, der is a dabei gwedn. No, und so hat ma halt vier ständige Ministranten ghabt.

Ministrieren

I sagat, ab 34. I hab 32 Schul gehn angfangt, zwoa Jahr drauf bin i scho sicha a Ministrant gwedn. Der Sepp weniger, aber der Franzl, der um zwoa Jahr älter war, der is af jedn Fall ana gwedn, und wia i dann angfangt hab, dann hats in Pfarrkirchen sölba den oan geben, und nach mir hat dann mei Bruada, der Karl, no angfangt.

Ja, und des hat halt natürlich für unsa Muatta a Mordsaufgabe bedeutet. Da is in der Früah, der Winta is ja lang, eiskalt in der Stubn. Ja, die Kinda solln ministrieren geh. Da hat ma do um a Viertelstund früher weggehn müassn, a Viertelstund früher hat ma ankemma müassn, a Viertelstund Weg. Des is natürlich a Sach gwedn, wos pünktlich abagehn hat müassn. Für d´ Muatta wars jeden Tag, wann mia Buabn scho abgwechselt han. Oa Woche is der dran gwedn, und die andere Woche is der andere drangwedn. Da hat wer afstehn müassn, der uns a Suppn hergricht hat. Um sieme war die Mess. Und des is praktisch regelmäßig gwedn. Also, im Sommer hats ja weniger Roll gspielt, weil da is ma in der Landwirtschaft ja eh scho af gwedn. Aber zum Beispiel im November, Dezember, wann ma da schon um dreiviertelsechse oder was einhoazen muass in da Stubn, bevor s´ oft warm wird und bevor a Suppn is, wia ma heut als Frühstück sagt.

Dann hat mas Weda nit gwusst. Die Fensta san beschlagen gwedn, die san angfroren gwedn bis dorthinaus. Mit Keazn hamma uns d´ Fenster freigmacht, damit ma aussischaun kenna, wia draußen s´ Weda is, ob vielleicht kniatiafer Schnee is und mia nit durchkemma. Aba mia han alweil wieda durchkemma, weil mia ja an schen Schulweg ghabt han durch n´ Wald durchi, und mia han a hauptsächlich deswegn eingspannt gwedn, weil mia am leichtern erreichbar gwedn han.
Es war doch deutlich besser als bei der Mariedl, weils doch durch den Wald gangen is. Und weils kürza a war, nit um recht viel, aber doch deutlich kürzer. Naja, und des is praktisch hübsch die ganze Schulzeit durchi gangen.

Wann in der Kirche irgendwas war, a Begräbnis oder so, ja, die Buabn hamm ministrieren müassn. Also, ganz gleich, ob da jetzt Schul gwedn war. Ma is da gean wieda aussagangen von der Schul, wann ma dort ... Naja, ma hat amal a Stund schwanzen kennt, die net interessant gwedn is oder so.

Von der Vorschulzeit her wars scho stark. Ma is ja dann a, wanns im Winter scho Schnee ghat hat, is ma nasser ankemma in der Kirche, in der kalten Kirchen gwedn, und dann is ma im Klassenzimmer erschter ankemma, da iss a no nit gscheid ghoazt gwedn. Is oft s´ Gwand no nass gwedn in schensten Vormittag, wann ma in der Früah scho nasse Füaß und nasse Schuach gkriagt hat.

Krank hand mia nit wordn! I kann mi fast nit erinnern, dass mia amal krank gwedn warn. Gfrorene Zechan han i amal ghat in gehn. Wer i wahrscheinlich a weng zvül draußn gwedn sein in Frost. Aber krank - ganz selten. Das is amal a bissl a Schnupfen oder a weng a Huastn, aber da hat ma si eh no nix gmacht draus.
Grippe, Angina, Fieber - na, na, na, na, da is bei uns so gwedn, also da hats frei nix gebn.

Der Versehgang

Des Ministrieren - mia hamm abgwechselt, sagn ma alle vierzehn Tag a Wocha und a an die Sonntag und bei Begräbnissen. Und was a no dazuakemma is, was ma heit gar nicht bedenkt, dass zum Beispiel, wann a Versehgang gwedn is, wann wo a Sterbender gwedn is in der Gemeinde. Der is ja mit den Sakramenten versorgt wordn no von Pfarrer. Da is der Pfarrer z´ Fuaß in die Ortschaft hingangen, der Ministrant mit. Des hat erscht später amal afgheat, dass des gmacht hamm. Aba da is der Pfarrer mit dem Allerheiligsten direkt in die Baunortschaft ganga, und dann hamm die Leit von der Ortschaft ihn scho empfangen und gebetet, und der Ministrant hat vorbeten müassn und so. Des hat mi a sehr oft troffn.

Zum Beispiel, mit den Baumgartner, der später dann Provisor in Pfarrkirchen gwedn is, und i war damals zwölf, dreizehn Jahr alt scho. Bin scho i hergnommen worden. Dermal zum Beispiel, diese vier Kilometer Marsch nach Waldhäusl, macht vier Kilometer hin und vier Kilometer wieder zruck. Also des hand acht Kilometer zamm.

Also was da zur Pfarre Pfarrkirchen gheat hat, ja, des is ziemlich weit gwedn. Da san a die Schüler von Ameisberg her nach Pfarrkirchen in d´ Schul gangen. Aba de hamm natürlich nit die Aufgabe als Ministranten ghabt, weils zweit weg gwedn san. Den Schulweg hamms ghat, trotzdem.

Schulerinnerungen

Ja, da erinna i mi a af schene Sachn. Da hamma zum Beispiel öfta an Kampf gführt. Also, die oan, die Spülleitna Buabn, die nit weit hoam ghat han, hamm die andan hoamghaut, oder umgekehrt. Streit is halt losbrocha am Schulweg. Des is nit unbedingt a Feindschaft gwedn. Mia hamm uns halt gmessn da, wer wen ka. Mia hamm a als Geschwista, als Brüada, hamma a hin und do amal gstänkert am Schulweg. Aba des hat uns nit recht lang guat tan, weil der Weg z´ kurz gwedn is. Aber mit den Waldhäuslern und Weberschlägern hamma a Weggabelung ghat. Da san ma von der Schul her mitanand ganga und, na ja, dann hat oana irgend a weng an Streit angfangt und so: "A, hau mas hoam!"

Ja, je nachdem, wia stark ma gwedn san, hamma de Burschn hoamtriebn, a Stückl in Wald aussigjagt halt. Das war dann ea Hoamweg, de hamm dann eh hoamgehn kennt. Aba des war ja a nur so a Ausnahmesituation.

Des Raufn, des hat bei so Schülerbuam dazuagheat. Wia gsagt, da hats koa Feindschaft gebn den nächstn Tag, da hamm die Leit sich halt amal gmessn, wer der Stärkere is. Da is a kloana Rudl beinand gwedn, zum Beispiel in unsam Fall, wann in da Nachbarnschaft irgendwelchene Burschn da warn, die zum Hüatn im Somma dort gwedn san, dann hamma a weng Verstärkung ghat, dann hamma uns wieda mehr traut, die andan wegzjagn.

A Tag, wie i a Kind war, der hat früah angfangen, der hat meistens mit ´m Ministrieren angfangen, und dann is mit ´m Schulgehn weitagangen. Je nachdem, was mia fürn Lehrstoff ghabt hamm und so. Im Grunde, i hab mi leicht tan, in da Schul. Nur, Ansporn is halt koana da gwedn.
Also, bei uns is die Arbeit doch a weng mehr im Vordergrund gstandn, die ma als Kind ja machen hat müassn. Und irgendwie hat oan des passt.
Um sechs hat ma spätestens aufstehn müassn. Mehlsuppn hat ma ghat. Des wars Frühstück. Und dann hat ma a Stückl Brot mitkriagt als Schuljause.
Ja, da hats amal a sogenannte Schulausspeisung gebn, aber da hamm mia nit megn. Mia hamm gsagt: „Na, mia gengen eh hoam." Aba mia san nit hoamgangen. Mia hamm nachher des kriagt, was uns aufghobn wordn is. Aber diese Schulausspeisung! Da hamms ziemlich viel wiederverwertet, was damals a scho nimma am bessan gwedn is.
I kann mi schon erinnan, dass i a paarmal hoamgrennt bin zu Mittag, aba es is nit die Regel gwedn, des sind Ausnahmen gwedn. Ausgangen wars si ganz knapp. Aba da hätt ma scho wirklich ununterbrochen unterwegs sein müassn.
Am Nachmittag? „Ja, kemmts eh, des und jenes am Feld ..."

Schulaufgaben

Schulaufgaben ja ... "Ich machs in der Zwischenzeit zwischen da Mess und Schulbeginn", hat ma gsagt. „Machn ma d´Aufgabn in der Früh." I kann mi nit erinnan, dass i´ s wirklich amal gmacht hätt.
Wenn ma die Schulaufgaben nit ghabt hat? Dann is ma halt amal aufgflogn. Dann hat ma a Strafaufgab kriagt. Unser Lehrer, der hat da fleißig Schreibarbeiten in Auftrag gebn, also ´s Rotkäppchen zum Beispiel aschreiben, so was.

Und dann hats aber scho Leit gebn, de des schreibn han lassn. I kann mi nit erinnan, dass von uns aus des sehr oft gwedn war. Aba da hats an gebn, der um a Stückl Brot viel Strafaufgab gschriebn hat, in da Schul. Sonst a zackiger Schüler, der guat gleant hat und so. Und der hat gschriebn für anane. Und da Lehrer hats natürlich nit angschaut und so is glaufn.

Den oan hat d´ Muatta nimma erlebt, den Mohl, den i no erlebt hab. Bei dem bin i no a Jahr in d´ Schul gangen. Der is später Bezirksschulinspektor worden, und war halt damals scho a bissl a politischer Mann. Und dann is a gwisser Freilinger Lehrer wordn. Den hat natürlich d´ Muatta a ghat, der is in der Pfarrgemeinde estimiert wordn.

Von die Pfarrern hats gebn den Alois Kapplmüller, den i scho ministriert hab, des war der in Pfarrkirchen. Und dann war der Probst Lohninger, der hat recht viel Neuerungen gmacht und hat natürlich solche Leit, de halt fähig gwedn san, in Kirchenchor eingeschult. Da war d´ Maria oane davon, d´ Muatta. Ja, und wia dann der wegga kemma is, da is der Wimmer her kemma. Das is da schon in der Jugendzeit gwedn. Na, i war nit im Kirchenchor. I han nit singen kennt. Na, na, des hab i a nur anhean kenna.

Feste

Feste? Ja, mein Gott, des is eigentlich immer um die kirchlichen Feste gangen. Und, naja, Fronleichnam natürlich war a große Sache. Die Bittgänge in der Zeit die drei Tage vor Christi Himmelfahrt, da san Prozessionen gangen in da Landwirtschaft, um die Früchte der Erde zu beten, und das san ma a ziemlich weit gangen. Das is a a Belastung gwedn, a für die Ministranten. Da san zum Beispiel diese Fahnen tragen wordn, vorn, und da san ma von Pfarrkirchen aus in Anfang - i kann mi erinnan, da san ma bis in d´ Harrau gangen. Das is a Stunde Marsch gwedn, hin und zruck, a ununterbrochene Prozession. De san aber in der Folge ziemlich einkürzt wordn, die Prozessionen. Ja, de gibts ja heit a no, aber sie hand in kleinerem Rahmen, wie zum Beispiel, da in Rohrbach geht ma am Berg hinauf.

Ratschen

Also die ganze Osterliturgie is ja was besonderes gwedn damals. Damals is ma i alle Häuser als Ratscher gangen. Das san wieda d´ Ministranten gwedn. Vier bis 6, mehr sands net gwen

Da hab i mitgmacht, freili, freili. Da hat ma den Ratscher-Wirbel gmacht, und dann is kurz gebetet wordn, also a Vater unser, und dann: „Wir bitten um die Ostergabe." Dann hat ma von die oan sechse Oar kriagt, von die andan hat ma a paar Schilling kriagt oder so. Also, des is a Sache gwedn, diesen Brauch hat a jeder, der ministriert hat, mitgmacht. Am Gründonnerstag is scho gangen wordn, am Karfreitag und am Karsamstag a no. Die Auferstehungsfeier, die war erscht in der Nacht praktisch.

I kann mi erinnan, mir hamm als Ministranten die Sachan ganz guat verwertet, die Oar verkafft, und ham a bissl a Einnahme ghat. Des hat uns Ministranten gheat, ja. Also, des is praktisch der Lohn für die Arbeit gwedn. I kann mi erinnan, dass ma si zu dera Zeit a Knackwurscht kafft hat. Wenn ma zum Beispiel a paar Schilling ghabt hat, des hats ja früher nit gebn, dass ma von an Baurnhaus sich a Wurscht kafft hat. Das is was Besonderes gwedn. Also a Knackwurscht. Zerscht hamma d´Oar verkafft, und dann hamma a bissl was für uns selba aufgewendet. Des andane wean ma wahrscheinlich eh gspart ham, des kann i mi nimma so genau erinnan. In jedem Fall, die Osterfeierlichkeiten, de san scho recht was Einschneidendes gwedn. Sowohl arbeitsmäßig als auch ertragsmäßig.

Kirchliches Leben

Dreikönig ... des is wieda a weng an andarer Brauch. Da wars Sternsingen. Da kann i mi jetzt nit so genau erinnan. Ja, das is eigentlich erscht a Brauch wordn zur Entwicklungshilfe, wo ma für Entwicklungshilfeprojekte gsammelt hat. Zu meiner Ministrantenzeit is des no nit gwedn. Also, das is so nachher erscht a weng angfangen wordn. Und des is eigentlich nit unbedingt a Ministrantenarbeit gwedn, sondern wer si halt da dazua meldet.

Ja, diese kirchlichen Feste, de hamm si da überall niedergschlagn, da hat ma da sein müassn. Da hats a nix gebn. Na, i find, nit als Belastung. Das hat einfach zu unserem Kindsein, zu unserer Jugend dazuagheat. Belastung wars vielleicht nachher no. Weil i hab des ja nachher a nit anbracht. Da hat ma dann die Pfarrjugend ghat und so. Na ja, und dem Hauer hat ma dann schreien kennt.

Ja ja, nach´n Kriag, wann da irgenda Zusammenkunft von der Jugend war, ja, irgendwer sollt do da sein, der si a weng annimmt um die Verständigung und so.

Also, i bin da von an jeden der Geistlichen irgendwie eingspannt gwedn. Aber durch n´ Kriag do a weng davokemma. Und zwoa deswegn, weil mei Bruada, der Karl, ja nit tauglich für n´ Wehrdienst war, weil er no a kloaner Bua war. Also der is halt a paar Jahre später entwickelt wordn, und der is Mesner wordn. Also, der Mesner hat einrucka müassn und da is mei Bruada der Mesner wordn. Und der hat natürlich des volle Eigen ghat. Also, der hat zum Beispiel ... ja am Sonntag hat er scho gwusst, wann wo a Tauf wird. Weil da hats für n´ Mesner a weng was tragn. Also, der hat da scho a weng an Nebenverdienst ghabt.
Des is, glaub i, koa echter Tarif gwedn, des hamm d´ Leit mehr nach Anlass und Vermögen und so hergebn. Der oana hat si nit schama wolln und gscheit was hergebn, als Trinkgeld, zum Beispiel bei der Kindstauf oder so. Und wieder welche wern halt weniger hergebn hamm. Weils halt weniger ghat ham.

Ja, da Kirchgang in an Sonntag, das is so verpflichtend gwedn, also ganz streng verpflichtend, und außerhalb han de Feiertage gwedn, die sogenannten Bauernfeiertage, da hats Personal a gehn müassn. Was san denn da für Feiertage gwedn damals?
Maria Lichtmess, da is a gleichzeitig der Dienstwechsel gwedn bei der Landwirtschaft, wo die Leit von an andan Platz kemma han und so.

Ja, und dann die Beichtzeit. Das is a verpflichtend gwedn. Also, wann die Osterbeichte gwedn is, das is fürs Personal genau so verpflichtend gwedn wia für die eigene Jugend. Osterbeichte - das is scho meistens vor die Osterfeiertage gwedn, aber halt no im Winter. In der Fastenzeit is des gwedn, dass die einzelnen Stände sozusagen Beichtzeit ghat hamm.
Ich glaub, ja, da hats a Zeit gebn, wo si die Knecht sozusagen oan aghackt han, wanns zum Beichten gwedn is, und dann hamms in Beichttag ghabt, und da sans ins Wirtshaus gangen und dann sans lustig woan. Gell, so oft sans ja a nit ins Wirtshaus kemma.

Zum Beispiel hats a des gebn, des hat der Pfarrkirchna Mesner nit schnell afgebn wolln, des sogenannte „Austoa". Der Mesner hat eine Liste geführt, wer beichten gwedn is oder wer nit gwedn is oder wer die österliche Pflicht nit erfüllt hat. Und des hats ja eigentlich nimma gebn zu meiner Zeit.

"Austoa"

Aber beim "Austoa" hat der Mesner a Trinkgeld kriagt. Der hat sein Büldl dem Messner zagt, also, er is a beichten gwedn. Und hat natürlich nit nurs Bildl herzagt, sondern hat ihm an Zehna gsteckt. Also, der Mesner hat praktisch da a Einnahme ghabt. Aber des is zu der Zeit, wo mei Bruada des gmacht hat, nimma gwedn. Der Mesner vorher hat aber des tatsächlich no a so gehandhabt. Also Trinkgeld eingnommen. Natürlich, manche hamm si gsagt: „Na, i geh do nit zum Mesner und sag ihm, dass i beichten gwedn bin!" und hat daher nix hergebn braucht. Aber manche hamms halt do nit andas tan, wia dass sie dem Mesner a a weng was gebn hamm. Also des hat ma "Austoa" gnennt.

Ja, das is verpflichtend gwedn, das ma jährlich wenigstens einmal zur Beichte geht und wenigstens zur österlichen Zeit das Sakrament empfangt.

Standessonntage

Also zu unserer Zeit hats de sogenannten Standessonntage gebn. Zum Beispiel is die Jugend alle vier Wocha amal zu an Standessonntag eingladn wordn. Dort is natürlich a Beichtgelegenheit gwedn, und an die Standessonntag hat meistens der Pfarrer zur Jugend gredt. Diskutieren hat ma eh nit sagen können, weil der Pfarrer sei Dings macht. Aber in unserer Jugendzeit is des scho no sehr - von meine Eltern aus oder von meiner Muatta aus hätt ma da nit so ohne weiters fernbleiben derfn.

Das war eigentlich ganz normal. Das is eine Minderheit gwedn, die da nit mittan hat. Es hat scho welche gebn, aber des is a nit aufgfalln. Dass die Außenseiter gwedn wärn ... na, des is nimma gwedn, des is nimma gwedn! Es is eher so a Übergangsphase gwedn, wo ma sagt, die oan tan mit, des is recht und gut, und wer nit dabei is, also der is ... So ähnlich hab i des gsehn.

Ja, vielleicht hab i des nit richtig gsagt, aber da is eh sehr viel Schönes a dabei gwedn in meiner Kindheit. Und zum Beispiel in derer Jugend, dann nach dem Krieg war das schon, dieses Theaterspielen, das is scho a schene Erinnerung.

Schöne Erinnerungen

Ja, das is scho mehr oder weniger in der Phase gwedn, wo ma scho selber a Aug ghabt hat auf a Frau, aber no nix z´ sagn traut hat oder a nix sagn kennt hat eigentlich.
Na ja, wie bin i denn zu dem Theater kommen, wie denn? Also, die Jugend, also da hab i mi a weng verantwortlich gfühlt, weil a jeder Pfarrer auf mi gschrian hat, wanns gwedn is. Und dadurch bin i a da dabei gwedn. Also die Leit, die im Kirchenchor mitgwirkt habn, sand da dabei gwedn. Es hat eigentlich a anane Organisation außer der Kirche gar nit gebn damals.

I siags Theaterspieln mehr als Geste der Versöhnung zwischen die Seinerzeitigen, die Ehemaligen, die Nazi, die halt dahoam gwedn san. Vielleicht is des nit ganz richtig, weil es hat wahrscheinlich koa gebn, die sich schuldig gmacht hamm. Es hat oa gebn, die dahoam gwedn san. De han als minderbelastet golten, wenns bei der Partei gwedn sand.
Und dass de a wieda a weng einikemma hand und so, jetzt hamm diese Älteren mit uns, der Jugend sozusagen Verbindung gsuacht und umgekehrt, und da is des Theaterspielen a willkommener Anlass gwedn. Also, i siag des mehr als de Geste. Es hats a früah gebn, aber es is durchn Kriag wieder ganz abbrocha und durch uns is ´s wieder a weng aufglebt wordn, des Ganze.

Wia gsagt, da hamms sowohl sie braucht als auch mi und ... , aber mia hamm damals eh nit mehr tan wia uns gegenseiti angschaut . A Aug ghat aufanand sozusagen. Des war, ja, des war Ende der Vierzigajahr. Des war an und für sich - von Beruf her - mei ziemlich schwerere Zeit, anderseits aber durch die Jugend und durch diese Gemeinschaft in der Pfarre is so viel leichter gwedn.

Welche Theaterstücke? Mm, da hand a paar schöne Sachen gwedn, also da war zum Beispiel oans, des „Nullerl". Des Nullerl, die Löwinger hamms amal gspielt, aber weit nit so schen als was mia gspielt hamm. Da war i eigentlich weniger dabei, aber später, „Das Lied der Mutter" hat des ghoaßn, da is d´ Maria a Zigeunerkind gwedn und hat recht wunderbar gsungen und so. Ja, i hab amal a große Rolle gspielt. I hab amal ganz an strengen Vatta, ganz an strengen alten Bauern gspielt, der sei Tochter sozusagen verstoßen hat, weils in Knecht gern ghat hat. Ja, viel gleant a, viel Rollen auswendig gleant.
Ja, i war eher schüchtern. Mit solchene Rollen is des gangen.

Also ... da steckt no einiges drin, auf was i mi sicher erinnern kann, wanns du des amal ausschlachten willst!

Anmerkung

  • Josef Hauer, Onkel väterlicherseits von Johann Hauer, geboren am 4.1.1891, gestorben am 17. 8. 1915 im 1. Weltkrieg an einem unbekannten Ort.

Das Interview wurde am 5. Juni 1999 in Rohrbach durchgeführt.


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