Zur Goldenen Hochzeit von Johann und Maria Hauer - 2. Juni 2002

VORBEMERKUNG


Die vorliegenden Texte sind Teil eines Biographieprojektes mit Johann und Maria Hauer, das im Juni 1999 gestartet wurde. Sie wurden 1925 bzw. 1926 in Pfarrkirchen im oberen Mühlviertel geboren und verbrachten dort ihre Kindheit und Jugend. Geplant war eine umfassende Darstellung des Lebens der beiden Persönlichkeiten, eingebettet in den zeitgeschichtlichen Ablauf. Aus diversen Gründen kam die Arbeit nach den ersten Interviews ins Stocken. Die Goldene Hochzeit von Johann und Maria Hauer ist ein Anlass, die bisher gesammelten Erinnerungen und Fotos zusammenzustellen.

Den Großteil der biographischen Arbeiten führte Johann Hauer selbst durch. Seine Niederschrift mit Erinnerungen ist in dem vorliegenden Büchlein zu finden. Er stellte aber zusätzlich auch eine umfassende Chronologie der Familien Hauer und Pühringer zusammen. Sie wurde hier nicht aufgenommen, sondern liegt bei Johann Hauer in Rohrbach im Mühlviertel als Manuskript vor.

Die Texte sind chronologisch in der Reihenfolge ihrer Entstehung angeordnet. Daher beginnen wir mit den Interviews über die Kindheit und Jugend und plazieren als Abschluss die Familienchronik von Johann Hauer. Diese wurde zeitlich nach den Interviews verfasst und bietet eine präzisierte und ergänzte Darstellung der vorhergehenden mündlichen Erzählungen. Die beiden Einzelinterviews von Maria und Johann Hauer werden ohne Fragen quasi als Monolog vorgelegt. Das Interview über die Erinnerungen an die Hochzeit am 2. Juni 1952 haben wir als Gespräch zwischen den Eltern Maria und Johann Hauer sowie Sohn Hans Hauer und und Schwiegertochter Ruth Linhart wiedergegeben.

In Absprache mit Johann und Maria Hauer haben wir die Texte der Interviews nichts ins Hochdeutsche übertragen, sondern versucht, sie möglichst nahe der gesprochenen Sprache zu halten. Natürlich ist auch so die Sprachmelodie und Betonung nicht widergespiegelt, aber die Spezialitäten der Wortwahl, die vom Hochdeutschen unterschiedlichen grammatikalischen Wendungen sowie die stark abkürzende Sprechweise des Mühlviertler Dialekts bleiben auf diese Weise eher erkennbar und ermöglichen - hoffentlich - einen annähernden Eindruck der originalen Sprechweise.

Da wir keine Lautschrift oder diakritische Zeichen verwenden wollten, die das Lesen erschweren, blieb oft nur ein Kompromiss in der Auswahl der Buchstaben, denn viele Laute des Mühlviertlerischen finden im deutschen Alphabet keine Entsprechung. Wir haben meistens die Schreibweise gewählt, die der Aussprache näher schien und dabei auch die Rechtschreibung der Schriftsprache berücksichtigt - zum Beispiel, wenn es um die Wahl zwischen Buchstaben „a" und „o" ging. Apostrophe wurden nur eingefügt, wenn es zur leichten Lesbarkeit oder Verständlichkeit nötig schien. Massgebend für die Art und Weise der Wiedergabe war jedenfalls unser Bemühen, die Sprechweise von Johann und Maria Hauer annähernd authentisch zu rekonstruieren und nicht die Einhaltung normativer Vorgaben, weder des Hochdeutschen noch des Mühlviertler Dialekts.

Ruth Linhart und Hans Hauer
Juni 2002


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